Als wir ganz am Anfang unserer Planungen standen, versuchte ich mir
einen Überblick zu verschaffen über das viel zitierte Thema
"Baunebenkosten". Ich fand es recht schwierig, obwohl bspw. die Firma
Beilharz in einem Beiblatt mögliche Nebenkosten auch ihrer Höhe nach
auflistet. Allerdings sind viele Posten davon optional und auch die
tatsächliche Höhe hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.
Deswegen
möchte ich heute eine kleine Auflistung der bisher entstandenen
Nebenkosten machen, wie sie bei unserem Bauvorhaben entstanden
sind.
Der absolut höchste Kostenblock in unserem Fall
ist der Erdbauer. Durch das Hanggrundstück gab es nicht ungewöhnlich
viel zu graben, doch ist unser Hang relativ feucht und es wurden in
Summe fast 300 Tonnen Schotter und Splitt vergraben. Enthalten in den
Kosten war der Anschluss an Zu- und Abwasser (40 t Schotter in den
Gräben), Ausgraben, Abfuhr, Anfüllen mit Siebschutt (190 t),
Sauberkeitschicht (18 t), Kranplatz auf Einfahrt anfüllen und
Verdichten (50 t), Material, Noppenbahn, Drainage sowie Arbeitszeit und
Maschinenstunden. Am Ende stand ein Betrag von gut 16.000 € - Chapeau!
Auch
in Richtung Erdbau/Keller gehören die Nebenkosten für Lichtschächte.
Diese sind beim Glatthaarkeller nicht im Grundpreis inbegriffen. Da wir
für den Kamin kurz vor knapp noch einen dritten Lichtschacht benötigten,
sind hier insgesamt ca 2.500 € Zusatzkosten entstanden.
Ein
Posten den wir zugegebener Massen überhaupt nicht auf dem Schirm hatten
betrifft den Prüfstatiker. Dieser wird benötigt um die Statik aus Sicht
eines neutralen Dritten zu Prüfen. Die Rechnung beläuft sich auf lässige
3.400 € - Aua!
Die Kosten für die Vermessung waren von Anfang an eingeplant und liegen mit 1.600 € noch halbwegs im grünen Bereich.
Wieder
reichlich schlucken mussten wir, als uns das Angebot für den Anschluss
von Strom, Telefon und Kabel erreichte. Ca. 3.500 € werden hier
aufgerufen, um die Kabel vom Lagepunkt vor dem Haus in den Technikraum
zu verlegen.
Was in Summe auch ein nennenswerter
Posten ist: Die Kosten für den Notar sowie Grunderwerbsteuer. In
unserem Fall wurden hier durch verschiedene Vorgänge (Grundschuld
Eintragen für Grundstück, Umtragen, Grundschuld Eintragen für
Hausfinanzierung, Grunderwerbsteuer Grundstück) Kosten in Höhe von ca.
6.000 € fällig.
Kleinere Posten waren das Upgrade auf
den 50 t Kran (800 €) wegen der Ausladung, Gebühren bei Stadt und
Landratsamt für Baugesuch und Verstöße gegen den Bebauungsplan (500 €),
Miete für Baustrohmzähler (410 €), Anklemmen des selben durch die EnBW
(300 €), Bauherrenhaftpflicht (200 €) sowie Kaminfegergebühren (35 €).
Das
macht bislang in Summe über 35.000 € - Respekt! Und dazu kommen noch
geplante Kosten für Garten und Hofgestaltung in Höhe von ca. 20.000 €.
Das macht dann in Summe 55.000 € Nebenkosten. Und um es deutlich zu
sagen: Da ist die Küche noch NICHT mit drin. Auch dies ist eine enormer
Block bei den Kosten, welcher in der Regel auch nicht über die Bank zu
finanzieren ist.
Daher können wir wirklich nur jeden angehenden Bauherrn warnen, dass er dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nimmt.
"Verstöße gegen den Bebauungsplan"?
AntwortenLöschenJa richtig. Bauline überschritten sowie die "Gebäudehöhe 1". Macht eine Strafe von 300 € und dann darf man munter weiterbauen.
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